Persönliche Erfahrungen zum Plastikfasten
Vor einigen Jahren haben die Grünen/Bündnis90 in Ottobrunn den Film ‚Plastic Planet‘ gezeigt, der auch mir die Augen geöffnet hat. Natürlich gehe ich eigentlich schon immer mit eigenen Taschen einkaufen, aber es geht ja um so viel mehr!
Als Familie haben wir also vor vier Jahren das erste Mal in der traditionellen Fastenzeit versucht, auf Plastik beim Einkaufen zu verzichten. Wir sind ziemlich pragmatisch und haben erkannt, dass ein totaler Plastikverzicht doch schwer zu bewerkstelligen ist. Deswegen haben wir gleich festgelegt, dass für jedes Plastikteil, das trotz großer gegenteiliger Anstrengung gekauft wurde, eine EUR 1 Spende an Greenpeace geht. Auch unser damals zwölfjähriger Sohn hat voller Eifer mitgemacht – seine Geburtstagsfeier fällt regelmäßig in die Fastenzeit…
Der schwierigste Teil war gar nicht mal der Einkauf der alltäglichen Nahrung, weil wir einen guten Wochenmarkt in Ottobrunn haben, wo die meisten Standbetreiber gerne ihre Waren in mitgebrachte Sackerl/Gläser/Dosen füllen. Viele Nahrungsmittel gibt es eigentlich lose, auch z.B. bei kleinen Spezialläden. Die Schwierigkeit lag eher bei den Hygieneartikeln und Putzmitteln, ganz zu schweigen von Elektronikprodukten. Auch nach langer Recherche haben wir z.B. kein Parkettpflegemittel gefunden, dass nicht in einer Plastikflasche verkauft wird. Aus meiner Kindheit kann ich mich noch an Blechdosen erinnern. Also haben wir selbst gemischt, unter anderem mit Vodka und Pflanzenöl. Toilettenpapier, Shampoo, Zahnpasta und viele andere nützliche Sachen gibt es plastikfrei auch in einigen Geschäften in München (vor allem in Haidhausen und Schwabing) zu kaufen, die man sich im Internet suchen kann.
Trotz unserer Anstrengungen sind im ersten Jahr EUR 80 als Spende an Greenpeace geflossen. Mittlerweile haben wir mehr Übung, es wird jedes Jahr einfacher wenigstens für ein paar Wochen plastikfrei zu leben.
Tania Campbell
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