Ottobrunn im Spiegel der Bürger:

Was wir lieben, was nervt – und was Sorgen macht

Unsere Bürgerumfrage in diesem Sommer hat viele spannende Rückmeldungen gebracht – und sie zeigt, dass unser Ort uns allen alles andere als gleichgültig ist. Die Antworten reichen von warmherzigen Lobeshymnen über kritische Nörgeleien bis hin zu ernsten Sorgen.

Was Ottobrunn liebenswert macht

Beginnen wir mit den positiven Seiten: Ottobrunn punktet mit seiner Lage zwischen Stadt und Alpen, den Grünflächen und der familiären Atmosphäre. Viele betonen, dass es hier angenehm ruhig sei, aber trotzdem alles vor der Haustür liegt: Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Sport und Kultur. Besonders gelobt wurden unser Phönix Bad, die Eisbahn, die Bücherei und das Wolf-Ferrari-Haus.

Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: „Es fühlt sich gut und sicher an, hier unsere Kinder aufwachsen zu lassen.“ Ein anderer schwärmte: „Die Nähe zu München UND die Natur vor der Tür – das ist schon Luxus.“

Was weniger begeistert

Natürlich gibt es auch Schattenseiten – und die wurden ebenso deutlich benannt. Ganz oben auf der „Mecker-Liste“: der Verkehr. Zu viele Autos, zu viel Lärm, zu wenig Radwege. Die schwache S-Bahn-Versorgung steht ebenfalls im Kreuzfeuer der Kritik – wer hier bei uns regelmäßig mit der Bahn pendelt, weiß warum.

Ebenfalls häufig kritisiert: der Ortskern. Vielen fehlt es an gemütlichen Cafés und Treffpunkten. Statt Flair herrscht oft das Gefühl einer „Schlafstadt“. Oder wie es ein Bürger trocken formulierte: „Zum Ausgehen muss man Ottobrunn verlassen.“

Dazu kommen Sorgen über Nachverdichtung und den Verlust von Grün. Zu viel Beton, zu wenig Bäume – das zieht sich wie ein roter Faden durch viele Antworten.

Worüber sich die Menschen Sorgen machen

Bei den Sorgen rückt ein Thema ganz nach vorne: bezahlbarer Wohnraum. Viele berichten von steigenden Mieten und der Angst, dass Ottobrunn für normale Einkommen unbezahlbar wird.

Dazu kommt die Verdichtung: zu viel wird gebaut, zu wenig entsiegelt. Klimafolgen wie Hitzeperioden bereiten den Bürgern Sorgen – nicht zuletzt, weil Ottobrunn durch seine Bebauung wenig Abkühlung bietet.

Auch gesellschaftliche Entwicklungen beschäftigen: Einige fürchten ein Auseinanderdriften zwischen „reich“ und „arm“, andere den Aufstieg extremistischer Positionen oder Aggression im Alltag. Sicherheit am S-Bahn-Platz, Kriminalität und der Rückzug von Geschäften aus dem Ortszentrum wurden mehrfach genannt.

Und schließlich blicken manche auf die Zukunftsfähigkeit Ottobrunns: Schafft die Gemeinde es, mit Nachbarkommunen Schritt zu halten, innovativ und klimafreundlich zu bleiben? Oder droht Stillstand?

Unser Fazit

Die Umfrage zeigt: Die Bürgerinnen und Bürger lieben Ottobrunn – wegen seiner Lage, seiner Grünflächen und seiner Gemeinschaft. Aber sie sind auch kritisch, wenn es um Verkehr, Ortsgestaltung und Nachverdichtung geht. Und sie machen sich ernsthafte Sorgen um Wohnraum, Klima und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Diese Mischung aus Lob, Kritik und Sorge ist ein Auftrag an uns alle: die positiven Seiten zu bewahren, Probleme ehrlich anzugehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Denn eins ist klar – Ottobrunn ist nicht egal. Im Gegenteil: Die Menschen hier wollen mitgestalten. Und das ist die beste Nachricht für uns überhaupt.

 

An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschön an alle, die sich an unserer Umfrage beteiligt haben. Auch an die, die uns mit dummen Kommentaren beglückt haben – so weiß man doch, daß man bemerkt wird.

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